Der neue Finanzminister Danyal Bayaz wird seit der Geburt seines Sohnes im Netz heftig von Rassisten und Hetzern angegriffen. So sind auf Twitter frauenfeindliche, menschenverachtende und rassistische Kommentare über ihn und seine Familie zu lesen. Bayaz selbst reagierte in dem Netzwerk ironisch auf die Attacken. Er postete eine Auswahl an Beleidigungen und Angriffen und kommentierte sie mit dem Satz «Danke für die Glückwünsche» und einem roten Herzchen. Die «Stuttgarter Zeitung» und die «Stuttgarter Nachrichten» hatten zunächst über das Thema berichtet.
Darüber hinaus will sich Bayaz nicht dazu äußern. «Es ist nicht das erste Mal, dass Herr Bayaz mit Hass im Netz konfrontiert ist», teilte sein Sprecher mit. «Allerdings hat es ihn schon erschreckt, dass selbst die Geburt seines Kindes Anlass für rassistische, frauenfeindliche und menschenverachtende Kommentare ist.» Der Minister habe in diesem Fall zwar ironisch darauf reagiert. Allerdings brauche es seiner Auffassung nach dringend effektive Regeln gegen solche hasserfüllten Kommentare. Plattformen seien kein rechtsfreier Raum. «Der Minister wird sich aber vorbehalten, künftig auch juristisch gegen solche Kommentare vorzugehen.»
Der 37 Jahre alte Heidelberger Bayaz ist seit Mitte Mai Landesfinanzminister, vorher saß er im Bundestag. Seine Partnerin Katharina Schulze fungiert seit 2017 als Fraktionschefin der Grünen im bayerischen Landtag. Im Juni haben sie einen Sohn bekommen. Der Lebensmittelpunkt der Familie soll München sein, hatte Bayaz jüngst verraten.