Leinfelden-Echterdingen. Die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie im Südwesten erhalten mehr Geld. Der IG-Metall-Bezirk Baden-Württemberg und der Arbeitgeberverband Südwestmetall teilten in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart mit, einen zuvor in Hamburg erzielten Pilotabschluss zu übernehmen. Der Pilotabschluss wurde von Verhandlungsteams aus Bayern und dem Tarifgebiet Küste erreicht. Diese teilten den Abschluss nach 18-stündigen Verhandlungen am Dienstagvormittag mit.
«Uns ist ein gutes Ergebnis für die Beschäftigten gelungen», sagte IG-Metall-Bezirksleiterin und Verhandlungsführerin Barbara Resch laut Mitteilung. Der Abschluss passe in die Zeit und entlaste die Menschen. Die Gewerkschafterin bedankte sich auch bei den Beschäftigten, die in den vergangenen zwei Wochen an Warnstreiks teilgenommen hatten und damit Druck aufgebaut hätten.
Die Sozialpartner hätten trotz einer extrem schwierigen Gesamtlage Handlungs- und Kompromissfähigkeit bewiesen, teilte Südwestmetall-Verhandlungsführer Harald Marquardt mit. Der Abschluss sei noch erträglich, insbesondere durch Entlastungsmöglichkeiten für Betriebe in schwieriger Lage. «Gleichwohl geht er sicherlich für manche Unternehmen auch an die Grenze des Machbaren», so Marquardt.
Mehr Geld erst im nächsten Jahr
Für die Beschäftigten soll als Erstes eine Einmalzahlung von 600 Euro spätestens im Februar 2025 fließen. Die Tabellenerhöhungen sollen dann in den kommenden beiden Jahren jeweils zum 1. April greifen. Die erste Stufe bringt ein Plus von 2,0 Prozent, die zweite dann 3,1 Prozent. Zudem soll es nun auch für Teilzeitbeschäftigte möglich sein, einen bestimmten Gehaltsanteil in Freizeit umzuwandeln. Der Tarifvertrag endet am 31. Oktober 2026. Für Auszubildende wurde eine überproportionale Erhöhung um 140 Euro monatlich vereinbart, die bereits zum Januar 2025 gilt. Sie erhalten keine Einmalzahlung. Ursprünglich lautete die Kernforderung der IG Metall 7,0 Prozent mehr Geld in zwölf Monaten. (dpa/lsw)