Do, 20.07.2023 , 08:33 Uhr

Baden-Württemberg: Lernplattform an Schulen - Telekom-Tochter soll Moodle betreiben

Lange war unklar, wie es mit der Lernplattform Moodle an den Schulen im Land weitergehen soll. Der bisherige Betreiber hatte vor zwei Jahren seinen Rückzug angekündigt. Jetzt ist klar, die Plattform läuft weiter.

Stuttgart. Das Land hat einen neuen Betreiber für seine digitale Lernplattform Moodle gefunden. Sie werde künftig vom Anbieter T-Systems betrieben, teilte das Kultusministerium in Stuttgart mit. Die Telekom-Tochter habe im entsprechenden Vergabeverfahren den Zuschlag erhalten, der Betrieb werde in nächster Zeit umgestellt. Der Betrieb der Plattform sei damit auch weiter sichergestellt, sagte Staatssekretärin Sandra Boser, die im Ministerium für Digitalisierung zuständig ist. «Damit bieten wir unseren Schulen außerdem Klarheit und Verlässlichkeit», sagte Boser. Der Wechsel des Betreibers sei «ein weiterer Meilenstein» der digitalen Bildungsplattform des Landes.

Moodle war bislang vom Landeshochschulnetz Belwü betrieben worden. Belwü hatte im Mai 2021 mitten während der Corona-Pandemie die Schulträger darüber informiert, die Dienste einstellen zu wollen. Zur Begründung hieß es damals, es gebe «veränderte rechtliche Rahmenbedingungen». Zudem werde eine «langfristige Perspektive für einen gesicherten Betrieb» benötigt.

Betroffen vom Rückzug von Belwü sind auch viele Mail-Konten von Lehrerinnen und Lehrern. Diese sollen künftig zentral über die digitale Bildungsplattform des Landes abgewickelt werden, teilte ein Sprecher des Kultusministeriums auf Nachfrage mit. Wann genau das der Fall sein soll, ist noch unklar. Belwü habe aber zugesichert, die Mail-Konten der Lehrerinnen und Lehrer so lange weiterzubetreiben, bis auf der digitalen Bildungsplattform landeseigene Mailadressen zur Verfügung gestellt würden, so der Sprecher.

Die Software Moodle ist ein Lernmanagementsystem, über das Schüler und Lehrer online miteinander in Kontakt treten. Darin können Lerngruppen eingerichtet, Aufgaben verteilt und dann bearbeitet zurückgegeben werden. Schüler und Lehrer können in Foren miteinander diskutieren und Informationen austauschen. Zudem gibt es eine Art Chatfunktion. (dpa)

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