Stuttgart. Der Landtag befasst sich am Mittwoch mit der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium in Baden-Württemberg. Am Mittag (12.30 Uhr) berät das Parlament über den Volksantrag einer Elterninitiative, die mehr als 100 000 Unterschriften für eine schnelle Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium in Baden-Württemberg gesammelt und mit einem entsprechenden Gesetzentwurf an den Landtag übergeben hat. Diesen Gesetzentwurf wird das Parlament am Mittwoch aller Voraussicht nach ablehnen. Das empfiehlt jedenfalls der Bildungsausschuss dem Plenum in einem Beschlussvorschlag.
Das neunjährige Gymnasium wird in Baden-Württemberg dennoch wohl bald wieder zur Regelform: Nach der erfolgreichen Unterschriftensammlung und der G9-Empfehlung eines Bürgerforums hatte die Landesregierung dem Druck nachgegeben und erklärt, ein Konzept zur Rückkehr zu G9 erarbeiten zu wollen. Details zu diesem Konzept hat die Landesregierung bisher nur wenige mitgeteilt.
Das kritisierten die Initiatorinnen des Volksantrags vor der Landtagsdebatte. «Was wir uns erhofft hätten, ist ein Alternativkonzept vonseiten der Landesregierung, in dem transparent vorgelegt wird, was geplant ist», sagte Anja Plesch-Krubner, eine der Initiatorinnen des Volksantrags.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte am Dienstag betont, sich nicht unter Druck setzen lassen zu wollen. «Ich werde mich nicht zur Eile drängen lassen», sagte der Grünen-Politiker. Dass die Beratungen über ein Bildungspaket zur Sprachförderung und zur Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium lange dauerten, habe gute Gründe. «Nämlich Sorgfalt, die man da an den Tag legen muss», sagte Kretschmann. Man wolle zu soliden, strapazierfähigen und belastbaren Reformen kommen, die nicht beim ersten Gegenwind kippten. (dpa)