Nach der Übernahme des Immobilienfinanziers Berlin Hyp schraubt die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ihre Prognose deutlich nach oben. Für 2022 werde ein vorsteuerlicher Gewinn von über einer Milliarde Euro erwartet, teilte Deutschlands größte Landesbank am Mittwoch mit. Grund sei neben der am 1. Juli vollendeten Übernahme auch die starke Entwicklung des operativen Geschäfts im ersten Halbjahr. Zu Jahresbeginn hatte die Bank noch mit einem Konzernergebnis vor Steuern im mittleren dreistelligen Millionenbereich gerechnet. Für das erste Halbjahr verzeichnete die LBBW einen Gewinn vor Steuern von 476 Millionen Euro. Damit sei das stärkste vorsteuerliche Halbjahresergebnis seit 2011 erzielt worden. Im Vorjahreszeitraum hatte der Betrag bei 428 Millionen Euro gelegen. Nach Abzug der Steuern kletterte das Ergebnis von 283 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2021 auf 315 Millionen Euro für die erste Jahreshälfte 2022. Der Krieg in der Ukraine habe auf die Bank kaum direkte Auswirkungen gehabt, hieß es weiter. Die LBBW habe nur vergleichsweise wenig Geschäft mit direktem Bezug zu Russland oder der Ukraine gehabt. Schwer einzuschätzen sei jedoch das Ausmaß von Zweit- und Drittrundeneffekten durch die Belastung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.