Di, 23.01.2024 , 08:23 Uhr

Baden-Württemberg: Krankschreibungen 2023 erneut auf Rekordniveau

Erkältungen, Rückenschmerzen und Depressionen: Auch 2023 haben sich in Baden-Württemberg wieder viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer krankgemeldet. Das zeigen Zahlen der Krankenkassen DAK und KKH.

Stuttgart. Nach einem Rekord im Jahr 2022 hat sich der Krankenstand in Baden-Württemberg auch 2023 auf hohem Niveau festgesetzt. Wie im Jahr 2022 habe der Krankenstand auch in 2023 bei 4,7 Prozent gelegen, teilte die Krankenkasse DAK mit Verweis auf Daten ihrer Versicherten mit.

Für die Analyse hat die Krankenkasse nach eigenen Angaben die Daten von 270 000 DAK-versicherten Beschäftigten in Baden-Württemberg durch das Berliner IGES Institut auswerten lassen.

Im Schnitt hatten die DAK-Versicherten im Südwesten rund 17 Fehltage pro Kopf. Im Vergleich zu Versicherten in anderen Bundesländern waren die Menschen in Baden-Württemberg weniger krankgeschrieben. Bundesweit lag der durchschnittliche Krankenstand demnach bei 5,5 Prozent.

«Angesichts der Erkältungswellen im Frühjahr und Herbst ist der hohe Krankenstand zwar nicht überraschend, aber dennoch alarmierend für die Wirtschaft im Südwesten», sagte Siegfried Euerle, Landeschef der DAK. Die hohen Fehlzeiten beeinträchtigten die Abläufe vieler Betriebe und Behörden. Aus Sicht der Krankenkasse braucht es deswegen eine «umfassende Offensive für das betriebliche Gesundheitsmanagement».

Während die Zahl der Krankschreibungen der Auswertung zufolge um 11 Prozent anstieg, ging die Dauer leicht zurück. Waren es im Jahr 2022 durchschnittlich noch 10,7 Tage, waren die Versicherten im vergangenen Jahr im Schnitt nach 9,5 Tagen wieder zurück am Arbeitsplatz.

Am häufigsten fehlten die Versicherten laut DAK im vergangenen Jahr aufgrund von Erkältungskrankheiten – mehr als jeder fünfte Fehltag sei so begründet worden, hieß es. Am zweithäufigsten waren Befreiungen wegen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems, also etwa Rückenschmerzen. «Einen merklichen Anstieg gab es auch bei den psychischen Erkrankungen», teilte die Krankenkasse mit. Bei anderem Depressionen und Angststörungen seien die Fehlzeiten um rund 8,7 Prozent nach oben gegangen.

Zu einem ähnlichen Ergebnis wie die DAK kommt auch die Krankenkasse KKH. Demnach lag der Krankenstand der KKH-Versicherten im Südwesten im vergangenen Jahr bei 5,4 Prozent – und damit auf dem Niveau des Jahres 2022. Auch die KKH-Versicherten fehlten im vergangenen Jahr häufiger, aber dafür kürzer. Der Analyse liegen laut KKH Daten von rund 97 000 Versicherten in Baden-Württemberg zugrunde. (dpa)

baden-württemberg Krankenkassen

Das könnte Dich auch interessieren

17.10.2024 Baden-Württemberg: Deutlich mehr Quereinsteiger an Kitas im Südwesten Mit einer verkürzten Ausbildung versucht Baden-Württemberg, die Personallücken in den Kindertagesstätten zu schließen. Das Interesse daran wird größer. Stuttgart. Mehr Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger lassen sich in Baden-Württemberg für die Arbeit in Kindertagesstätten ausbilden. Wie das Kultusministerium mitteilte, starteten im September 1.167 Menschen ihre Ausbildung im Programm «Direkteinstieg Kita». Im Vorjahr hatte es das Programm zum 14.10.2024 Baden-Württemberg: Umfrage von Lehrergewerkschaft - An vielen Schulen fällt Unterricht aus Weil an den Schulen Lehrer wegen Krankheit oder anderen Gründen fehlen, fällt Unterricht aus, bemängelt die Lehrergewerkschaft VBE. Es gibt aber auch Verbesserungen. Stuttgart. Wenige Wochen nach dem Start ins neue Schuljahr kämpfen viele Schulen im Südwesten aus Sicht der Lehrergewerkschaft VBE mit Unterrichtsausfall. Aus einer nicht repräsentativen Umfrage des Verbands unter mehr als 1000 08.10.2024 Baden-Württemberg: Beschäftigte sind rekordverdächtig oft krankgeschrieben Nach Auswertungen von Krankenkassen liegen die Krankschreibungen im Südwesten bereits über dem Höchststand des gesamten Vorjahres. Im Schnitt war jedes Mitglied mehr als zweimal krankgeschrieben. Stuttgart. Die Zahl der Krankschreibungen ist in Baden-Württemberg nach Auswertungen von Krankenkassen auf einen Rekordwert gestiegen. Grund sei vor allem die anhaltend hohe Zahl von Atemwegserkrankungen wie Husten, Schnupfen oder 22.07.2024 Baden-Württemberg: Immer mehr psychische Erkrankungen - Krankenstand laut Studie weiter auf Rekordniveau  Baden-Württemberg. Der Krankenstand der Beschäftigten in Baden-Württemberg bleibt nach einer Studie der Krankenkasse DAK im ersten Halbjahr 2024 auf Rekordniveau. Der Krankenstand lag bei 4,9 Prozent und liegt nach Angaben der DAK erneut über dem Halbjahreswert des Vorjahres (4,7 Prozent). Bereits 2023 hatte die DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg bereits den höchsten Halbjahreswert seit sieben Jahren gemessen.