Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich erstaunt gezeigt angesichts des Rap-Auftritts seines Finanzministers Danyal Bayaz in den USA. „Der Finanzminister – ich war ja leider nicht mehr da – hat den Vogel abgeschossen und gerappt“, sagte der Grünen-Politiker zum Abschluss seiner US-Reise am Freitag in Los Angeles. „Also wir können auch rappen“, sagte der 74-Jährige in Anlehnung an den Spruch der Baden Württemberg-Kampagne: „Wir können alles außer Hochdeutsch.“ Der Heidelberger Danyal Bayaz nutzte am Donnerstag bei einer Abendveranstaltung in Los Angeles mit dem aus Baden-Württemberg stammenden Rapper Max Herre die Bühne für eine Rap-Einlage. Der 38-Jährige kann sich – im Gegensatz zum fast doppelt so alten Ministerpräsidenten – für Hip-Hop begeistern. Bayaz griff zum Mikrofon und rappte vor seinen Kabinettskollegen einen Song des aus Heidelberg stammenden Musikers Torch herunter – es ging dabei um das Thema Geld: „Ich wurde geboren in Frankfurt am Main – in der deutschen Zentralbank als 100-Mark-Schein“, so lautete etwa der Einstieg. Der Rahmen war eine Veranstaltung zur Förderung des deutsch-amerikanischen Jugendaustauschs. Der aus Baden-Württemberg stammende Rapper Max Herre (49, „Hallo Welt!“) trat vor den Landespolitikern auf. Kretschmann sprach am Freitag von einem fröhlichen Abend „mit einem anderen Sound, als wir ihn sonst hatten“. In der Delegation kam teils aber auch Kritik auf, weil Rapper Herre extra für den Auftritt aus Deutschland eingeflogen wurde, um vor den Baden-Württembergern zu performen. Kretschmann besuchte mit seiner Delegation am Freitag noch ein American-Football-Stadion in Los Angeles. Er zog eine positive Bilanz seiner einwöchigen Reise. Baden-Württemberg und Kalifornien seien wichtige Impulsgeber bei der Frage, wie man die Wirtschaft erfolgreich und klimaneutral umbauen könne. Man habe die politische Partnerschaft beider Länder vertiefen können. Baden-Württemberg werde einen sogenannten Trade Desk als Anlaufstelle für kalifornische Firmen einrichten. (lsw/mj)