Stuttgart. Eine im Jahr 2015 aus einem Museum in Idlib (Syrien) gestohlene Keilschrift ist in Baden-Württemberg aufgetaucht. Das Landeskriminalamt (LKA) in Stuttgart stieß bei Ermittlungen auf einen Mann, der vorgab, eine Keilschrifttafel aus einer alten bayerischen Sammlung erworben zu haben. Die Angaben des Mannes hätten sich aber als unzutreffend herausgestellt, teilte das LKA am Mittwoch mit. Der Mann aus dem Landkreis Heilbronn hatte angegeben, dass er die Tafel als Wertanlage und für einen möglichen Weiterverkauf erworben habe.
Die Ermittlungen ergaben aber, dass das Artefakt mutmaßlich unter Umgehung von Embargo-Vorschriften illegal nach Deutschland eingeführt wurde, nachdem es vor neun Jahren in Syrien aus einem Museum gestohlen worden war.
Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Mannes wurden eine weitere Keilschrifttafel sowie kleine Statuen (Uscheptis) aus Ägypten entdeckt. Uscheptis wurden im alten Ägypten aus Quarzsand hergestellt und den Pharaonen oder wichtigen Persönlichkeiten in deren Gräber beigefügt.
Laut dem LKA erfreuen sich Kulturgüter aus dem antiken Ebla unter Sammlern hoher Beliebtheit. Besonders begehrt sind alte Keilschriften, die im Jahr 1975 bei Ausgrabungen gefunden wurden und auf den Zeitraum von 2350 bis 2250 vor Christi datiert werden.
Die Ermittler prüfen nun, ob gegen Gesetze zum Schutz von Kulturgütern verstoßen wurde. (dpa)