Mo, 07.08.2023 , 16:39 Uhr

Baden-Württemberg: Freibäder kämpfen mit Aggressionen der Gäste

Baden-Württemberg. Die Aggressivität und Gewaltbereitschaft der Gäste in Freibädern ist laut einer Umfrage in Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Diese Zwischenbilanz teilte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft öffentliche Bäder Baden-Württemberg, Necdet Mantar, am Montag in Kirchheim (Kreis Esslingen) mit. «Haus- und Badeordnungen werden bewusst missachtet und beim Einschreiten des Bäderpersonals wird dieses angeschrien, angepöbelt und beleidigt», hieß es in einer Pressemitteilung. Das Ergebnis bezeichnete Mantar als erschreckend.

Die Badbetreiber müssten mittlerweile sehr oft den Dienst von Securityleistungen in Anspruch nehmen, damit die Wasseraufsicht sich der eigentlichen Aufgabe, der Sicherung des Badebetriebes in und an den Becken uneingeschränkt widmen kann. «Den Betreibern bleibt nichts übrig, als mit dem bestehenden Personal die Öffnungszeiten und Angebote so zu reduzieren und zu gestalten, dass ein sicherer Betrieb, ohne Gefährdung des Personals oder der Gäste, gewährleistet wird.»

In Baden-Württemberg erfasste die Polizei im Jahr 2022 nach Anhaben des Innenministeriums insgesamt 1174 Straftaten in Freibädern – und damit 166 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anstieg ist aber in erster Linie auf die Corona-Zeit zurückzuführen, in der viele Freibäder schließen mussten. Im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019 sei die Anzahl der Straftaten in Freibädern sogar um 14,9 Prozent gesunken. 2015 waren es 1888 Fälle.

Nicht der komplette Anstieg kann allerdings mit dem Corona-Effekt erklärt werden. Bei den «Rohheitsdelikten und Straftaten gegen die persönliche Freiheit», also vor allem Körperverletzungen, wurde im vergangenen Jahr ein Anstieg von 25,8 Prozent verzeichnet – gegenüber dem Jahr 2019. Eine valide Bewertung der aktuellen Lage sei derzeit nicht möglich, da die Freibad-Saison derzeit in vollem Gange sei, sagte Strobl kürzlich. (dpa)

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