Die Zahl der Verkehrstoten in Baden-Württemberg bleibt in den ersten Monaten des Corona-Jahres 2021 auf historisch niedrigem Niveau. Grund dafür sei zwar nach wie vor auch die Pandemie, teilte das Innenministerium mit. Allerdings seien die Menschen in den vergangenen Monaten wieder deutlich mobiler geworden. «Deshalb ist diese Bilanz umso erfreulicher», sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Mittwoch in Stuttgart. Unfallursache Nummer 1 bleibt zu hohes Tempo.
Laut Statistik ging die Zahl der Unfälle im Vergleich zum ersten Halbjahr des vergangenen Jahres von rund 130 000 auf etwa 121 400 zurück (minus 6,6 Prozent). Fast 12 700 Menschen wurden leicht verletzt, das sind 14,8 Prozent weniger als zuvor. Rund 2830 erlitten schwere Verletzungen (minus 17,1 Prozent), 148 (minus 2 Prozent) Menschen kamen auf Baden-Württembergs Straßen ums Leben.
Auch die Zahl der Fahrradunfälle ging nach dem jüngsten rasanten Anstieg zurück (rund 4590, minus 16,8 Prozent), die Zahl der Verletzten und Gestorbenen ebenfalls (mehr als 4000, minus 17,2 Prozent). Auffällig sei aber die hohe Zahl von Elektrofahrrädern bei den Unfällen (plus 1,3 Prozent auf über 1200). «Bei jedem vierten Fahrradunfall ist mittlerweile ein Elektrofahrrad beteiligt», sagte Strobl. Jeder zweite getötete Fahrradfahrer sei mit einem Elektrofahrrad unterwegs gewesen. «Die höheren Geschwindigkeiten dieser Zweiräder werden leider häufig unterschätzt. Stürze führen nicht selten zu schwersten Verletzungen», warnte der Minister.
Die Zahl der Unfälle mit E-Scootern hat sich sogar fast verdreifacht. Laut Statistik haben die Fahrenden in knapp 80 Prozent der Fälle den Unfall selbst verursacht. Zwei Menschen kamen bei Unfällen ums Leben.
Wie in den Jahren zuvor bleibt der Tritt aufs Gaspedal der wesentliche Grund für einen Unfall. Insgesamt verloren 51 Menschen ihr Leben, weil ein Beteiligter viel zu schnell unterwegs war. (dpa/lsw/asc)