Gewerkschaften und Eltern setzen sich im Stuttgart für den Erhalt von «Sprach-Kitas» ein. Mit einem für Mittwoch (15.00 Uhr) in der Landeshauptstadt geplanten Protest wollen Eltern und Erziehungskräfte verhindern, dass die Finanzierung des entsprechenden Bundesprogramms zum Jahresende ausläuft.
Das Programm wird seit 2016 vom Bund finanziert und soll bei der Behebung von Sprachdefiziten im Vorschulalter helfen. Es richtet sich besonders an Kitas, die viele Kinder mit Förderbedarf haben. Geholfen wird etwa mit einer zusätzlichen Fachkraft, einer Fachberatung oder Qualifikationen für das Personal. Die Finanzierung soll aber Ende des Jahres auslaufen.
«Zwischen 20 und 30 Prozent unserer Grundschulkinder liegen bei Lesen, Zuhören und Orthografie unter dem Mindeststandard», sagte Verdi-Landeschef Martin Gross mit Blick auf eine am vergangenen Montag veröffentlichte Leistungsstudie im Auftrag der Kultusministerkonferenz. «Wer jetzt immer noch ernsthaft darüber nachdenkt, die Sprachförderung in Kitas am Geld scheitern zu lassen, sollte dringend einen Blick in die eigenen wissenschaftlichen Studien werfen.» Bildung fange in der Kita an.
Die Bundesregierung will, dass die Länder die Gelder für die Sprachförderung aus einem anderen Bundestopf nehmen. Dieser steht aber erst in ein paar Monate zur Verfügung. Um eine Übergangsfinanzierung wird noch gerungen.