Stuttgart/Baden-Baden. Die vor allem mit hohen Energiepreisen belastete Chemie- und Pharmaindustrie in Baden-Württemberg rechnet im laufenden Jahr mit Rückgängen bei Produktion und Umsatz. Auf Basis einer Umfrage unter Unternehmen rechnen die baden-württembergischen Verbände 2024 mit einem Umsatzminus von drei Prozent, einem weiteren Produktionsrückgang um ein Prozent und Personalabbau in einem Viertel der Betriebe.
«Die Chemie ist im Krisenmodus», sagte der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes Chemie Baden-Württemberg, Patrick Krauth, am Mittwoch in Stuttgart. «Wir hatten 2023 ein Krisenjahr, und auch 2024 wird ein Krisenjahr.» Deshalb dürfe die Tarifrunde 2024 die Branche nicht weiter belasten.
Das vergangene Jahr hatte die Branche mit einem Produktionsrückgang von 1,4 Prozent im Vergleich zu 2023 abgeschlossen. Die Umsätze sanken um 0,2 Prozent auf 26,2 Milliarden Euro, wobei die Pharmaindustrie isoliert betrachtet ein Plus von gut elf Prozent verbuchte. Die Zahl der Mitarbeitenden wuchs noch um 3,8 Prozent auf rund 64 000. Bei dieser Statistik werden allerdings nur Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten berücksichtigt.
Alles in allem sind in den Verbänden der chemischen und pharmazeutischen Industrie in Baden-Württemberg 486 Mitgliedsunternehmen mit 113 000 Beschäftigten organisiert. Die größten Teilbranchen sind Pharma (44 Prozent), Lacke, Farben und Bautenschutz (12 Prozent) sowie Körperpflege und Waschmittel (8 Prozent). (dpa)