Die Windkraftinitiative der Landesregierung kommt nach Ansicht der Plattform Erneuerbare Energien nicht in Schwung. «Im Land geht es bei der Windenergie nicht voran», kritisierte der Chef des Branchendachverbandes, Franz Pöter. In den ersten drei Monaten dieses Jahres seien in Baden-Württemberg nur drei neue Windkraftanlagen errichtet worden, zitierten die «Stuttgarter Zeitung» und die «Stuttgarter Nachrichten» (Donnerstag) Zahlen der Bundesnetzagentur. Um die Klimaziele des Landes zu erreichen, seien aber bis 2030 im Schnitt 100 neue Windkraftanlagen pro Jahr erforderlich, sagte Pöter den Zeitungen.
Das baden-württembergische Umweltministerium wies die Kritik allerdings als «deutlich verfrüht» zurück. Die jüngsten Anstrengungen des Landes bei der Umsetzung der Energiewende müssten erst ihre Wirkung zeigen, sagte eine Sprecherin der dpa. Eine im Herbst vergangenen Jahres eingesetzte Task Force arbeite mit Hochdruck daran, den Ausbau im Land massiv zu beschleunigen – bereits mit guten Ergebnissen. «Wir machen deutliche Fortschritte in Richtung einer Halbierung der bisherigen Verfahrensdauer», sagt eine Sprecherin.
Die grün-schwarze Koalition hat sich den Bau von 1000 Windrädern vorgenommen. Die Task Force aus Fachleuten und Amtsleitern soll herausfinden, wie sich die Planungsverfahren auf mindestens dreieinhalb Jahre verkürzen lassen. Dazu gehören einfachere Genehmigungsverfahren und eine Vergabeoffensive für die Verpachtung von Flächen im Staatswald, die Rechtswege sollen verkürzt und die Zahl der Anfechtungen gegen Genehmigungsbescheide soll verringert werden.
Ende September 2021 waren im Südwesten laut Umweltministerium 759 Anlagen in Betrieb, das waren gerade einmal 28 mehr als im Jahr zuvor.