Als Reaktion auf den Angriff auf die Ukraine sollen auch die baden-württembergischen Hochschulen ihre Verbindungen zu Russland abbrechen. Landeswissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) rief sie auf, bestehende Beziehungen zum Staat und zu russischen Einrichtungen kritisch zu prüfen und auszusetzen, soweit das zu vertreten sei. «Menschenrechte, Freiheit und Frieden sind Grundlagen von Wissenschaft und Forschung», schrieb Bauer nach Angaben des Ministeriums vom Dienstag an die Hochschulen. «Werden diese derart grundsätzlich infrage gestellt, wie derzeit von dem russischen Präsidenten, kann dies auch im Wissenschaftsaustausch nicht folgenlos bleiben.»
Bauer will Forschungsgelder streichen und auch keine gemeinsamen wissenschaftlichen und forschungspolitischen Veranstaltungen mehr ausrichten. Auch neue Kooperationsprojekte werde es bis auf weiteres nicht geben.
Kontakte und Zusammenarbeit mit der Ukraine sollten dagegen so weit wie möglich fortgesetzt werden, appellierte Bauer in ihrem Schreiben. Dazu gehörten auch der Austausch von Studierenden und die Förderung bilateraler Forschungsprojekte. «Geflüchtete Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden wir gemeinsam mit Ihnen unterstützen und sind für die ersten bereits übermittelten kurzfristigen Initiativen vor Ort sehr dankbar», heißt es in Bauers Schreiben.
Studiengebühren müssten die rund 460 Studierenden aus der Ukraine sowie Flüchtende, die in Baden-Württemberg mit dem Studium beginnen, nicht zahlen. Laut Ministerium halten sich derzeit zudem rund 180 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Ukraine in Baden-Württemberg auf.