Mit einem feierlichen Platzkonzert und dem anschließenden Zug der Schausteller und Winzer zum nahen Festplatz ist am Freitag der traditionelle Dürkheimer Wurstmarkt eröffnet worden. Nach zweijähriger Corona-Pause erwartet die pfälzische Kommune Bad Dürkheim bis zum 19. September wieder mehr als 600 000 Menschen. Das Spektakel gilt als größtes Weinfest der Welt.
In diesem Jahr stehen an 57 Ausschankstellen 294 Weine und Sekte aus Bad Dürkheimer Weinbergen und Weinkellern im Mittelpunkt. Die am stärksten vertretene Rebsorte ist der Riesling. Ihren Ursprung hat die Feier im 12. Jahrhundert, als Winzer und Bauern ihre Produkte Pilgern anboten. Diese reisten alljährlich Ende September zur Wallfahrt an. In diesem Jahr erlebt das Weinfest seine 606. Auflage.
Einige Gastronomen und Schausteller hatten ihr Geschäft während der Corona-Pandemie aufgeben müssen. Andere suchten der Stadtverwaltung zufolge vor Beginn des Wurstmarkts händeringend nach Personal. Das Volksfest dauert zunächst bis zum 13. September und nach einer traditionellen Verschnaufpause noch einmal vom 16. bis 19. September.
Als Ampelmännchen lenkt unweit des Festplatzes neuerdings ein Winzer mit Rückenkorb (Logel) die Fußgänger über die Straße. Von dem ortstypischen Motiv erhofft sich die Stadt auch größere Bekanntheit. Bundesweit hat sich längst ein Trend entwickelt, Ampeln mit originellen Figuren zu verzieren – auch in Rheinland-Pfalz. So blinken etwa in Mainz Mainzelmännchen an der Ampel. In Trier wiederum regelt der Cheftheoretiker des Kommunismus in grün und rot den Fußgänger-Verkehr: Karl Marx. In Worms führt Reformator Martin Luther («Hier stehe ich. Ich kann nicht anders.») über die Straße.