Nach Beilegung eines Rechtsstreits um die 2015 in Rheinland-Pfalz entdeckte NS-Kunst werden die überlebensgroßen „Schreitenden Pferde“ im Museum zu sehen sein. Die Skulpturen von Bildhauer Josef Thorak (1889 1952) würden zur Zitadelle Spandau gebracht und dort der Ausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ angegliedert, teilte Museumsleiterin Urte Evert der Deutschen Presse-Agentur mit. „Vor Herbst nächsten Jahres ist nicht mit einer Eröffnung der Ausstellung zu rechnen, wie auch der Transport nicht vor Mai 2022 stattfinden kann“, erläuterte Evert. Da die Bronzepferde für den Raum der bereits bestehenden Ausstellung zu nationalsozialistischen Denkmälern zu groß seien, werde ein neuer Ausstellungsraum in der Bastion Königin vorbereitet, hieß es. Die NS-Kunst war bei einer Razzia wegen des Verdachts der Hehlerei an rechtswidrig erlangtem Bundesvermögen 2015 in Bad Dürkheim entdeckt worden. Darunter waren die „Schreitenden Pferde“ – sie standen einst vor der Reichskanzlei Adolf Hitlers in Berlin. Die Bundesrepublik hatte die Herausgabe der Bronze-Pferde und weiterer Bronzeskulpturen verlangt und sich darauf berufen, dass diese durch den Einigungsvertrag der Wiedervereinigung ihr Eigentum geworden seien. Ein Unternehmer wiederum hatte erklärt, er habe die Werke rechtmäßig gekauft. Beide Seiten schlossen einen Vergleich – der Mann gibt die Bronzepferde heraus, die restlichen Skulpturen verbleiben bei ihm. (lrs/mj)