Bad Dürkheim. Der Bundestagsabgeordnete Johannes Steiniger (CDU) aus Bad Dürkheim hat am Montag die Ausweisung des Bayern-Spielers Noussair Mazraoui (25) gefordert – und ist daraufhin in den Sozialen Medien und in E-Mails beleidigt und bedroht worden.
Der marokkanische Nationalspieler Mazraoui hatte auf Instagram einen pro-palästinensischen Post geteilt, in dem den Palästinensern ein Sieg im Konflikt mit Israel gewünscht wurde. Wie Medien übereinstimmend berichten, reagierte Steiniger mit einem Kommentar bei X (ehemals Twitter): „Lieber FC Bayern: bitte sofort rausschmeißen. Zudem sollten alle staatlichen Möglichkeiten genutzt werden, ihn aus Deutschland zu verweisen.“ Auf seiner Homepage schrieb er: „Wer aber wünscht, dass Palästina und damit die Hamas siegt, nimmt die Vernichtung Israels in Kauf.“ Ihn schockiere der Hass gegen Juden in den vergangenen Tagen. Er forderte den FC Bayern auf, Konsequenzen zu ziehen und Taten folgen zu lassen, da Antisemitismus weder auf den Straßen noch im Profifußball etwas zu suchen habe. „Kein Platz im Kader, kein Platz in Deutschland“, schrieb der Politiker auf seiner Homepage.
Seit seiner Äußerung werde er in den Sozialen Medien „aufs Übelste“ beleidigt und auch per Mail bedroht. Er teilte einen Instagram-Screenshot mit Kommentaren, in dem ihm ein Nutzer mehrfach eine Bombe und ein Messer neben einer Israel-Flagge schickte. „So nett wird auf Instagram von Hamas-Fans kommentiert“, schrieb der Politiker dazu.
Steininger stammt aus Bad Dürkheim und studierte an der Universität Mannheim. Seit 2013 ist der 36-Jährige als direkt gewählter Abgeordneter im Wahlkreis Neustadt-Speyer Mitglied des Deutschen Bundestages. (dls)