Fr, 16.08.2024 , 12:04 Uhr

Bad Dürkheim: Afrikanische Schweinepest bei Hausschwein - Kreis reagiert

Bad Dürkheim. Nach dem erstmaligen Nachweis der Afrikanischen Schweinepest bei einem Hausschwein in Rheinland-Pfalz hat der Kreis Bad Dürkheim einen Verwaltungsstab eingerichtet. Der Stab agiere und entscheide in enger Abstimmung mit den im Tierseuchenverbund beteiligten Akteuren, teilte die Verwaltung in der Pfalz mit. Auf die Herausforderungen wolle man angemessen reagieren.

Der Erste Kreisbeigeordnete Timo Jordan bat die Bevölkerung um Verständnis für die einschneidenden Maßnahmen. «Nur durch eine schnelle und restriktive Reaktion kann eine Ausbreitung der Seuche in der Region und darüber hinaus verhindert werden», betonte er.

Suche nach Übertragungswegen

Dem Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd zufolge ist nun wichtig, dass die Betriebe die Sicherheitsmaßnahmen einhalten. Wie es zur Infizierung gekommen sei, sei unklar. Die Suche nach Übertragungswegen laufe. Es bedürfe der gemeinsamen Anstrengung, die Seuche einzudämmen, appellierte ein Sprecher des Verbands.

Das Virus war in einer Kleinsthaltung mit Hausschweinen in Gerolsheim bei einem toten Tier sowie zwei geschlachteten Tieren nachgewiesen worden. Die ans Landesuntersuchungsamt (LUA) gesendeten Proben seien positiv getestet worden, teilte der Landkreis mit. Das Nationale Referenzlabor habe das erste positive Ergebnis bestätigt. Bei den geschlachteten Tieren stand dies noch aus. Wie das Virus in den Bestand eingeschleppt wurde, war den Behörden zufolge zunächst unklar.

Bisher nur Wildschweine

Bad Dürkheim. Der erste Fall von Afrikanischer Schweinepest bei Wildschweinen in Rheinland-Pfalz war am 9. Juli in Gimbsheim im Kreis Alzey-Worms festgestellt worden. Bislang waren in Rheinland-Pfalz ausschließlich Wildschweine betroffen. Aktuell gibt es in den Kreisen Alzey-Worms und dem Kreis Mainz-Bingen den Behörden zufolge insgesamt 34 Fälle bei Wildschweinen.

Rheinland-Pfalz setzt bei der Bekämpfung auch auf einen Elektrozaun. Er soll Tiere hindern, ihre Gebiete zu verlassen und die Seuche zu verschleppen. Die Afrikanische Schweinepest war in Deutschland zuerst 2020 in Brandenburg bei einem Wildschwein festgestellt worden. Für Wild- und Hausschweine verläuft die Erkrankung fast immer tödlich. Für Menschen und andere Tierarten ist sie ungefährlich – auch, wenn man Fleisch infizierter Tiere verzehrt.

Einrichtung von Sperrzone

In Bad Dürkheim hieß es, eine Weiterverschleppung der Seuche müsse verhindert werden – nicht zuletzt aus Gründen des Tierschutzes, da das Virus von Haus- auf Wildschweine und umgekehrt übertragbar sei. Hausschweine müssen im Infektionsfall getötet werden.

Wegen des Ausbruchs wird eine sogenannte Sperrzone III mit einem Radius von zehn Kilometern um den betroffenen Betrieb eingerichtet. Innerhalb der Zone gelten starke Einschränkungen für den Handel mit Schweinen und Produkten aus Schweinefleisch sowie die Schlachtung. So wird etwa der Handel mit lebenden Tieren grundsätzlich verboten. Es gilt noch keine Leinenpflicht für Hunde, jedoch wird dringend empfohlen, sie nicht frei laufen zu lassen. In der Zone befinden sich noch 13 Hausschweine in insgesamt 7 Betrieben. (dpa/lrs)

Afrikanische Schweinepest bad dürkheim Hausschwein

Das könnte Dich auch interessieren

14.11.2024 Bergstraße: Fast 150 Fälle - Afrikanische Schweinepest breitet sich rasant im Kreis aus Bergstraße. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich trotz umfassender Bekämpfung weiter im Kreis Bergstraße aus. Insgesamt seien im Kreis Bergstraße seit dem ersten Fund im Juni 148 Wildschweine positiv auf ASP getestet worden, hieß es in einer Mitteilung. Allein in den vergangenen 14 Tagen seien 58 Tiere positiv getestet worden, erläutert der für das Veterinär- 08.11.2024 Experten sind überfordert: Asiatische Hornisse vermehrt sich Stuttgart. Die eingeschleppte Asiatische Hornisse breitet sich im Südwesten weiter rasant aus und setzt die Experten unter Druck. Die Zahl der gemeldeten Nester habe sich im Vergleich zum vergangenen Jahr verdoppelt, teilte das baden-württembergische Umweltministerium in Stuttgart mit. «Es ist davon auszugehen, dass in diesem Jahr über 1000 Nester im Land gemeldet werden», hieß es 31.10.2024 Ruppertsberg: Nach Angriff auf Baby bei Trauung - Sicherheitsstandards für Polizeihunde auf Prüfstand Ein Polizeihund attackiert am Rande einer Trauung ein Baby. Das zwei Monate alte Mädchen wird zum Glück nicht schwer verletzt. Wie dienstfähig ist der belgische Schäferhund noch? Mainz/Ruppertsberg. Nach der Attacke eines Polizeihundes auf ein Baby am Rande einer Trauung im pfälzischen Ruppertsberg (Kreis Bad Dürkheim) kommen die Sicherheitsstandards für den Einsatz der Tiere auf 28.10.2024 Neustadt: Autofahrer gehen auf B39 aufeinander los – Zeugen gesucht Neustadt/Weinstraße. Eine körperliche Auseinandersetzung zwischen zwei Autofahrern in der Pfalz beschäftigt die Polizei. Ein 60-Jähriger habe bei Lindenberg (Kreis Bad Dürkheim) auf der Bundesstraße 39 stark abbremsen müssen, als ein anderer Fahrer ebenfalls auf die Straße auffuhr, teilte die Polizei mit. Der 60-Jährige gab dem anderen Fahrer ein Zeichen mit der Lichthupe, um ihn darauf