Mo, 22.04.2024 , 12:26 Uhr

Augsburg: Staatsanwalt fordert fast fünf Jahre Haft für Böllerwurf im Stadion bei 1899-Spiel

Etwa ein Dutzend Menschen wurden wegen eines Böllerwurfs im Augsburger Bundesligastadion verletzt. Die Staatsanwaltschaft will den Haupttäter lange im Gefängnis sehen.

Augsburg. Nach einem Böllerwurf mit rund einem Dutzend Verletzten während eines Bundesligaspiels hat der Staatsanwalt für den Hauptbeschuldigten vier Jahre und zehn Monate Gefängnis verlangt. In dem Prozess vor dem Landgericht Augsburg sagte der Ankläger am Montag, dass die Tat des 28-Jährigen «besonders rücksichtslos» gewesen sei. Es seien am 11. November 2023 bei dem Fußballspiel zwischen dem FC Augsburg und der TSG 1899 Hoffenheim (1:1) auch Kinder verletzt worden, nur weil der Angeklagte durch den illegalen Böller eine «maximale Aufmerksamkeit» erreichen wollte. Das Urteil sollte noch am Montagnachmittag verkündet werden.

Der 28-Jährige hatte den Böllerwurf zugegeben und sich mehrfach dafür entschuldigt. «Es war einfach dumm», sagte er am Ende des Verfahrens. Durch den Prozess habe er gelernt, wie gefährlich seine Tat gewesen sei. Sein Verteidiger hat sich für eine zweijährige Haftstrafe ausgesprochen, die zur Bewährung ausgesetzt werden sollte. Der Anwalt verwies darauf, dass der 28-Jährige bereits seit mehr als fünf Monaten in Untersuchungshaft sitze.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 28-Jährigen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie gefährliche Körperverletzung in der mit 26 000 Menschen gefüllten Arena vor. In der Anklage war von 14 Verletzten durch den Böller die Rede, in seinem Plädoyer ging der Staatsanwalt von nur noch 12 Fällen aus. Die Verteidiger sehen nach dem Prozess lediglich 11 Verletzte, die unter anderem Knalltraumata erlitten haben.

Neben dem 28-Jährigen sind drei Bekannte wegen Beihilfe angeklagt. Sie sollen den Haupttäter vor und bei der Tat unterschiedlich unterstützt haben. Der Staatsanwalt forderte für zwei dieser Angeklagten Bewährungsstrafen, für den dritten zwei Jahre Haft ohne Bewährung. Die Verteidiger verlangten für alle Mitangeklagten Bewährungsstrafen. Alle drei hatten ebenfalls Geständnisse abgelegt und sich entschuldigt. (dpa)

FCA fußball nachrichten News prozess TSG 1899 Hoffenheim

Das könnte Dich auch interessieren

24.04.2024 Sinsheim: TSG 1899 Hoffenheim verleiht U20-Nationaltorwart Noll nach Fürth Sinsheim. Das deutsche Torwart-Talent Nahuel Noll wechselt für ein Jahr auf Leihbasis vom Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim zum Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth. Dies teilten die beiden Clubs am Mittwoch mit. «Nahuel hat im Gespräch mit uns einen sehr guten und klaren Eindruck gemacht. Er kennt die Spielweise mit einer hohen Verteidigungslinie und gleichzeitig einem ballsicheren 22.04.2024 Augsburg: Böllerwurf mit 14 Verletzten bei Fußballspiel 1899 gegen FCA - Urteil erwartet Pyrotechnik ist ein Dauerthema in Fußball-Arenen. Bei einem Bundesligaspiel in Augsburg wurden etliche Menschen durch einen Böllerwurf verletzt. Welche Strafe ist dafür angemessen? Augsburg.  Nach der Böllerexplosion mit mehr als einem Dutzend Verletzten im Augsburger Bundesliga-Stadion will das Landgericht Augsburg an diesem Montag (9 Uhr) den Strafprozess gegen vier Männer abschließen. Am 11. November 2023 18.04.2024 Sinsheim: Rosens Zukunft bei TSG 1899 Hoffenheim nicht von Europapokal abhängig Wie geht es für Hoffenheims Macher Alexander Rosen weiter? Einem Bericht zufolge hat die TSG bereits einen potenziellen Nachfolger im Blick. Sinsheim. Die Zukunft von Geschäftsführer Alexander Rosen bei der TSG 1899 Hoffenheim hängt nicht vom Abschneiden in dieser Bundesliga-Saison und dem Erreichen des Europapokals ab. Dies erklärte ein Club-Verantwortlicher am Donnerstag auf Anfrage. Es 05.03.2024 Augsburg: Strafprozess nach Böllerwurf bei Spiel 1899 gegen FCA - Richter ist Bayerns Fußball-Verbandschef Eine Böllerdetonation erschüttert im Herbst das Bundesligaspiel Augsburg-Hoffenheim. Mehr als ein Dutzend Menschen werden verletzt. Der Fall kommt nun vor Gericht – die Richter-Ansetzung ist kurios. Augsburg. Der Strafprozess gegen mehrere Beschuldigte wegen eines Böllerwurfs im Bundesliga-Spiel Augsburg gegen Hoffenheim soll vom Präsidenten des Bayerischen Fußball-Verbandes, Christoph Kern, geleitet werden. Kern ist Vorsitzender Richter einer