An der Debatte um Zuschauer in der Fußball-Bundesliga will sich Sebastian Hoeneß erst gar nicht beteiligen – die Konzentration des Trainers von 1899 Hoffenheim gilt komplett dem nächsten Gegner Eintracht Frankfurt. „Ich glaube, es ist irrelevant, was ich möchte“, sagte der Trainer der Kraichgauer am Donnerstag zum Thema mögliche Geisterspiele oder nicht. Der 39-Jährige strebt vor allem eines an: Dass sich seine Mannschaft mit einem Erfolg auf den internationalen Plätzen festsetzt. Der Tabellenfünfte hat in Erwartung einer politischen Entscheidung den Verkauf von Tickets erstmal gestoppt, 10 000 Karten seien bislang für die Partie am Samstag im Sinsheimer Stadion bereits verkauft worden. Vor eigenem Publikum in Sinsheim feierten die Hoffenheimer zuletzt drei Siege ohne Gegentor. Zudem landeten sie mit dem 2:0 gegen RB Leipzig und dem 6:3 bei der SpVgg Greuther Fürth erstmals in dieser Saison auch zwei Erfolge hintereinander.
„Wir wollen nachlegen. Wir wollen unsere Mini-Serie ausbauen und die etwas größere Heimserie ausbauen“, sagte Hoeneß. „Die Jungs spüren, dass da einige Dinge in die richtige Richtung laufen.“ Allerdings hat die TSG die vergangenen sechs Spiele gegen die derzeit ebenfalls deutlich verbesserte Eintracht verloren. Der letzte Sieg (1:0) stammt vom 31. Spieltag in der Saison 2016/2017. Da bei den nur zwei Punkten schlechter liegenden Frankfurtern viel über Flügelflitzer Filip Kostic läuft, gilt dem Serben die besondere Aufmerksamkeit. Normalerweise ein Fall für Pavel Kaderabek, doch der tschechische Außenverteidiger trainiert nach einer Sprunggelenkverletzung noch nicht wieder lange mit der Mannschaft mit. „Pavel war am Ende doch sechs Wochen raus. Er ist sicher kein Startelf-Kandidat“, sagte Hoeneß. Alternativen auf der rechten Seite sind Stefan Posch und Kevin Akpoguma.
„Die haben sich zu einer richtig guten Bundesliga-Mannschaft gemausert, die sehr hart und robust spielt“, sagte der TSG-Coach über die Frankfurter: „Wahrscheinlich sind sie zur Zeit sogar die formstärkste Mannschaft in der Liga nach den Bayern.“ Die Eintracht glänzte öfter auch durch späte Tore. „In erster Linie versuche ich, über die vierten Offiziellen die Nachspielzeit zu reduzieren“, scherzte Hoeneß auf die Frage nach entsprechenden Maßnahmen. „Überragend wäre allerdings, wenn am Ende ein Tor für die Frankfurter nicht mehr entscheidend sein kann.“ Zurück nach einem Infekt ist Torhüter Oliver Baumann, möglicherweise auch Sebastian Rudy nach überstandenen muskulären Probleme. Das größte Fragezeichen steht nach Angaben von Hoeneß hinter dem Einsatz von Christoph Baumgartner: Der Österreicher fehlte zuletzt wegen einer Oberschenkelverletzung, habe aber „schon ganz schöne Fortschritte gemacht“. (mho/dpa)