André Breitenreiter hat ein erfolgreiches, aber nervenaufreibendes Pflichtspieldebüt als Trainer der TSG 1899 Hoffenheim gefeiert. In der ersten Runde des DFB-Pokals benötigte der Bundesligist die Verlängerung, um den SV Rödinghausen beim glücklichen 2:0 (0:0) zu bezwingen. Vor 1606 Zuschauern im Häcker-Wiehenstadion sorgten die Neuzugänge Ozan Kabak (115. Minute) und Grischa Prömel (118.) am Sonntag für die späten Siegtreffer der Gäste, denen damit eine Blamage im Duell mit dem tapferen Fußball-Regionalligisten aus Ostwestfalen erspart blieb.
Die Power von Nationalspieler David Raum, dessen Wechsel zum Ligakonkurrenten Leipzig kurz vor dem Anpfiff bestätigt worden war, hätten die Gäste vor allem in der ersten Halbzeit gut brauchen können. Denn den besseren Start erwischten die Rödinghauser, die bei einem Fernschuss von Patrick Kurzen (6.) erstmals Torgefahr andeuteten. Nur mit viel Glück entging Hoffenheim einem frühen Rückstand, als Damjan Marceta (14.) aus kurzer Distanz den Ball nicht richtig traf, sich bei dieser Aktion verletzte und wenig später ausgewechselt werden musste.
Der in der Vorbereitung ungeschlagene Bundesligist erspielte sich mit zunehmender Spielzeit zwar mehr Ballbesitz, aber nicht die besseren Chancen. Es mangelte an Ideen und Tempo, um die dichtgestaffelte Abwehr des Viertligisten ins Wanken zu bringen. Lediglich Prömel (8.), der als einziger Sommer-Zugang der Hoffenheimer in der Startelf stand, kam mit einem Schuss dem gegnerischen Tor nahe. Das torlose Remis zur Pause war Ausdruck einer über weite Strecken farblosen Partie, in der vor allem bei den Gästen viele Wünsche offen blieben.
Erst nach Wiederanpfiff verschärften die Kraichgauer die Gangart und kamen prompt zu ihrer ersten großen Chance. Doch der Volleyschuss von Andrej Kramaric (50.) war zu unplatziert, um Gäste-Keeper Leon Tigges ernsthaft zu fordern, der wenig später ebenfalls verletzt ausgewechselt wurde. Als Initialzündung taugte diese Möglichkeit jedoch nicht. Hoffenheim rannte weiter kopflos an, während sich Rödinghausen auf Konter beschränkte. Weil in der lebhafteren Schlussphase Munas Dabbur (74./83.) gleich zweimal größte Chancen zur Gäste-Führung ausließ und freistehend am gegnerischen Torhüter scheiterte, ging es in die Verlängerung. Diese nutzte Hoffenheim dank der späten Treffer von Kabak und Prömel zum Zittersieg.