Zu einer politischen Kundgebung vor dem Hambacher Schloss unter dem Motto «Deutschland steht auf» sind am Pfingstsonntag rund 1500 Menschen gekommen. Mehr waren nicht erlaubt, wie die Polizei berichtete. Zuvor hatten an einem Marsch von Neustadt an der Weinstraße bis zu einem Parkplatz vor dem Schloss nach Polizeiangaben rund 2800 Menschen teilgenommen. Nur 1500 von ihnen durften dann weiter zum Schloss ziehen.
Darauf hatten sich die Stadt und der Versammlungsleiter in einem Rechtsstreit verständigt. Die Stadt hatte zunächst ein Versammlungsverbot am Hambacher Schloss ausgesprochen und der Versammlungsleiter dagegen Widerspruch eingelegt. Dieser habe zunächst auch von rund 10 000 erwarteten Teilnehmern gesprochen, hatte die Stadt argumentiert.
Die Anliegen der zu einem großen Teil weiß gekleideten Demonstranten seien sehr heterogen, sagte ein Polizeisprecher. Einige von ihnen gehörten zu den gegen die Corona-Schutzmaßnahmen initiierten sogenannten Montagsversammlungen. «Staatlich geprüfter Querdenker» war auf dem ein oder anderen weißen T-Shirt zu lesen. Auch Deutschlandfahnen wurden geschwenkt. Rund 100 Menschen eines Bündnisses gegen Rechts hatten zuvor vor dem Schloss gegen die Demonstration protestiert, so die Polizei.
Das Schloss gilt wegen des 1832 ausgerichteten Hambacher Festes neben der Frankfurter Paulskirche als wichtiges Symbol der deutschen Demokratiebewegung.