Wegen eines «Fehlers im System» des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) muss Fußball-Drittligist TSV 1860 München im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern auf den vermeintlich Gelb-gesperrten Richard Neudecker verzichten. Und das obwohl der Mittelfeldregisseur seine Strafe eigentlich schon abgesessen hatte.
Der Hintergrund ist kurios: In der Partie gegen Wehen Wiesbaden am 15. Januar hatte Neudecker seine fünfte Gelbe Karte in dieser Spielzeit gesehen. Folgerichtig kam der 25-Jährige im Spiel darauf nicht zum Einsatz. Zuletzt kassierte der Spielmacher dann seine insgesamt sechste Gelbe Karte – laut DFB war dies jedoch seine fünfte Verwarnung. Die Folge: Neudecker muss gegen Kaiserslautern zugucken.
Die Diskrepanz zwischen der DFB- und der 1860-Statistik basiert Vereinsangaben zufolge auf einer fehlerhaften Eingabe beim Spiel am 12. September gegen den Halleschen FC. Dort hatte der Verband anstelle von Neudecker Milos Cocic die Gelbe Karte zugeschrieben.
«Milos Cocic war zu diesem Zeitpunkt nicht einmal am Spielfeld», sagte Sportchef Günther Gorenzel rückblickend. Trotz des Einspruchs des Vereins gebe es seitens des DFB keine Änderung. «Der zuständige Verband verweist auf die Kontrollpflicht der Vereine im Nachgang der Partie», teilten die Münchner mit.
Doch auch ohne Neudecker wollen die «Löwen» ihren zweiten Sieg in Folge feiern. «Jetzt steht uns ein ganz schweres Spiel vor der Brust. Da ist schon allein in der Platzierung einiges ausgedrückt», sagte Trainer Michael Köllner vor dem Duell mit dem Tabellenzweiten.