Vor dem Südwestderby am kommenden Samstag gegen Waldhof Mannheim herrscht mal wieder Krisenstimmung auf dem Betzenberg. Auch beim 1. FC Magdeburg gelang dem 1. FC Kaiserslautern nicht der erhoffte Befreiungsschlag. Das 0:1 (0:1) beim neuen Spitzenreiter der 3. Fußball-Liga war für den FCK die vierte Niederlage im vierten Auswärtsspiel. Zum vierten Mal gelang dabei wieder kein eigenes Tor. Mittelfeldspieler René Klingenburg platzte nach dem schwachen Auftritt seines Teams der Kragen. „Ich bin stocksauer. Das kann so nicht weitergehen. Jeder Spieler sollte mal in den Spiegel schauen und sich hinterfragen, was er hier heute in der ersten Halbzeit gespielt hat“, wetterte der 27-Jährige. „Ich kann mir die erste Viertelstunde nicht erklären. Wir machen den Schritt zu wenig. Warum, weiß ich auch nicht.“
Mit nur fünf Punkten nach sieben Spielen kommen die Pfälzer der Abstiegszone immer näher. Dieses Mal lag der FCK bereits nach sieben Minuten im Rückstand: Jan Luca Schuler erzielte den siegbringenden Treffer für Magdeburg. Bezeichnend für die derzeitige Situation des Fritz-Walter-Clubs: Neuzugang Maximilian Hippe, zu Wochenbeginn von Borussia Dortmund II verpflichtet und von Trainer Marco Antwerpen gleich in die Startelf berufen, verletzte sich beim Aufwärmen am Fuß und fiel kurzfristig aus.
Auch Antwerpen, dessen Position nach dem erneuten Rückschlag weiter geschwächt wird, äußerte seine Unzufriedenheit. „Wir haben im Vorfeld mehrfach darauf hingewiesen, dass wir in der Anfangsphase Präsenz zeigen müssen. Wir hatten große Defizite, überhaupt auf den Platz zu kommen“, sagte der 49-Jährige. „Irgendwann haben wir uns dann etwas gefangen, aber auch nicht so, dass wir Zugriff auf das Spiel bekommen hätten. Du läufst dann dem Rückstand hinterher, hast aber nur die eine große Chance.“ Diese vergab Mike Wunderlich vor 15 000 Zuschauern kurz vor Schluss, als er den Ball nach einer Hereingabe von Hendrick Zuck über das Tor setzte. „So verlierst du hier am Ende verdient. Dementsprechend sind wir extrem enttäuscht und sehr unzufrieden mit der Leistung“, sagte
Antwerpen.
Mit Blick auf die neue Woche und das anstehende Prestigeduell mit Mannheim wollte Klingenburg von einer Trainerdiskussion aber nichts wissen: „Wenn jetzt nochmal ein Trainerwechsel stattfindet, dann können wir alle nach Hause gehen. Ich bin erst ein paar Monate hier, aber auf so eine Scheiße habe ich keinen Bock.“ Es sei jetzt keine einfache Situation für die Mannschaft. „Aber wir kommen da raus. Es kann jetzt nur eins geben: Derbysieg und Arsch lecken“, sagte er in drastischen Worten. (mho/dpa)